Frankreich ist groß. Rundreisen mit dem eigenen Auto erfordern demnach auch schon ab Deutschland eine lange Anreise. Rechnet man Paris als Verkehrsknotenpunkt mit ein, benötigt man in die Bretagne schon einen ganzen Tag für die Anreise. In die Normandie schleicht man sich besser via Belgien an, benötigt dafür allerdings auch wieder einen ganzen Tag. An die Loire ist man genauso lange unterwegs. Und für Bordeaux die Côte d’Azur ist eine Zwischenübernachtung hilfreich.
Warum ich das so dramatisiere? Man kann doch auf die Autobahn, die Mautgebühren bezahlen und in einem durchfahren. Aber so „erfährt“ man Frankreich nicht. Frankreich lernt man allerhöchstens auf der Rue National kennen. Und je höher die Ziffer nach dem N, desto mehr ist man mitten in Frankreich, fährt man durch die Ortschaften, kann hier anhalten und dort schauen. Man tankt bei einem der Einkaufscentren außerhalb der Ortschaften, einem Supermarché oder Hypermarché. Und dort in der Boucherie darf man sich auch die Unterschiede zu uns anschauen: Die geschlachteten Tiere werden komplett mit Köpfen zum Verkauf ausgestellt.
Trotzdem, oder gerade deswegen, es gibt sowohl beim französischen Metzger, wie auch beim Bäcker (Boulangerie oder Patisserie) und beim Fischhändler (am besten direkt im Hafen ab Fischerboot) komplette Mahlzeiten zu kaufen. Der mitgenommene Picknickkorb macht sich erstmals richtig bezahlt. Nächste Abfahrt auf der dreistelligen Rue National an einen Dorfweiher, dort auf eine Bank mit Tisch (in Frankreich hat man das so) und schon sind zwei Stunden Mittagsrast vorbei. Und wenn einem dann noch auffältt, dass man an einem interessanten Ort ist, der sich lohnt, besichtigt zu werden, dann ist die Anreise schon Bestandteil der Urlaubsreise.
Und so sollte es ja auch sein.
Kathedrale von Amiens Auf dem Weg in die Normandie, vor allem zum Mont Saint Michel dürfen Kirchenfreunde sich freuen. Kölner werden sicherlich begeistert sein, dass ihr gotischer Dom nicht der einzige auf der Welt ist. Gut, die anderen sind in der Regel etwas kleiner geraten, sind auch nicht unbedingt so verspielt, wie der Dom von…
Es sind die Erlebnisse der kleinen Art in der Bretagne und Normandie Es ist wie wenn man in einer fremden Wohnung Schubladen aufzieht und dort vorsichtig etwas hochhebt, um Unerwartetes zu entdecken. Die Tür, hinter der sich eine Stiege zeigt, die es hinauf oder herunter zu erforschen gilt. Das Grab des Merlin im Zauberwald von…