Es sind die Erlebnisse der kleinen Art in der Bretagne und Normandie
Es ist wie wenn man in einer fremden Wohnung Schubladen aufzieht und dort vorsichtig etwas hochhebt, um Unerwartetes zu entdecken.
Die Tür, hinter der sich eine Stiege zeigt, die es hinauf oder herunter zu erforschen gilt. Das Grab des Merlin im Zauberwald von Bocéliande, die Insel Mont Saint Michel, das Fort auf der Insel Belle-Île-en-Me vor Quiberon. Die Menhire, die vielen Festungen, Burgen, Schlösser, wo eigentlich jedes Haus bereits aussieht, als müsse es dem ungestümen Meer und den Angriffen der Normannen gleichzeitig trotzen. Die Spitze des Eisbergs, die touristischen Highlights für Frankreich-auf-die-Schnelle.
Rundreise Bretagne und Normandie
So sind es auch nicht die großen Sehenswürdigkeiten, die man nach Reiseführer abhakt. Es sind die Straßen, wo man sich offensichtlich verfahren hat und hinter an einer Biegung eine Natursteinmauer entdeckt, an deren Ende ein feudales herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert oder eine kleine Kirche liegt. Hier sind keine Touristen. Hier ist man mit sich und der Vergangenheit in einem mystischen Jetzt, verbunden mit der schier unglaublichen Geschichte, die man sich seit Generationen über den geheimnisvollen Fund einer dann wundertätigen Marienstatue erzählt, einer Madonna mit Kind, die offensichtlich nicht aus heimischer Fertigung und bekanntem Holz stammt. Und es sind die kleinen Momente, in der der Himmel aufreißt und einen Lichtstrahl durch die gothischen Fenster genau auf die Madonna wirft. Momente, die man nie mhehr vergisst, wo einem diese Reise durch Frankreich ein völlig anderes Bild von der ganzen welt gibt.
Geheime Tipps Bretagne und Normandie
Solche Geschichten erfährt man übrigens, wenn man sich ein paar Stunden auf diesen abgelegenen Ort einlässt, etwas in der Hafenkneipe des kleinen normannischen Orts verzehrt und die Madame ihren Mann ruft, der ganz gut Englisch oder Deutsch spricht, mürrisch zwar, aber nach dem zweiten Glas Pernod anfängt zu erzählen. Schnell sind andere mit am Tisch, die dazwischen reden, wissen wollen, wo man herkommt, einem auf der Karte einzeichnet, wo es sich lohnt, auch hinzufahren.
Franzosen sind nur auf dem ersten Blick mürrisch und Fremden ablehnend gegenüber. Man hat ja auch allen Grund, nicht zu jovial mit Engländern oder Deutschen zu verkehren.Aber hat man erst ihr Vertrauen, wird es fröhlich und spät. Egal wo, in Südfrankreich, im Elsass, an der Indre, der Seine oder an der Dordogne, es gibt immer etwas, was verbindet: Das Essen und der Wein.

Bretagne und Normandie Essen und Trinken
Einer französischen Köchin Rezepte abzuluchsen ist schwer. Man muss schon sehr flirten.
Ein französischer Koch ist da weniger zurückhaltend. Weiß er doch tief in seinem Innersten, dass es eh niemandem gelingen dürfte, die Gerichte nachzukochen, selbst, wenn man die Zutaten kennt. Ich versuche es wenigstens. Bei einer Rundreise Bretagne und Normandie bekommt man dazu viele Anregungen. Zum Beispiel aus Quiberon vom Hotel de L’Ocean.