
In Argentiniens Ushuaia ist das Ende der Abenteuerstraße Panamericana
Wie Gondwana zwei Welten entstehen ließ
Ein Kontinent der sich vom heutigen Afrika abgespalten und aus dem Superkontinent Gondwana entstanden ist, dann gegen die pazifische Platte geprallt ist und das zweithöchste Gebirgsmassiv, die Anden entstehen ließ. Der Amazonas entsprang übrigens vor 130 Mio. Jahren im heutigen Tschad in Afrika und floss in den heutigen Pazifik. Durch die Kontinentaldrift und die Entstehung der Anden wurden die Flüsse Südamerikas nach Osten und Norden umgelenkt. Das erklärt, warum heute noch Rochen, Seekühe, Garnelen, Haie und Delphine mitten im Amazonasgebiet heimisch sind, angepasst an Süßwasser, dass im größten Flussdelta der Welt bis zu 100 km breit ist und noch mitten im Atlantik 200 km vom südamerikanischen Festland das Meer zu Süßwasser macht. Im Amazonasbecken sind menschliche Besiedelungen von vor 13.000 Jahren nachgewiesen.
Indien oder Amerika
Der Italiener Amerigo Vespucci und der Spanier Vicente Yañez Pinzó erkundeten um 1500 das Amazonasbecken. Der portugiesische Seefahrer Pedro Alvares Cabral nahm allerdings das Gebiet des jetzigen Brasiliens für die Krone in Besitz. Man war sich mit der spanischen Krone einig, dass Spanien die anderen entdeckten und noch unerforschten Gebiete beanspruchen konnte.

Titikakasee in Peru
Das Ganze ging selbstverständlich auf Kosten der eigentlichen Bewohner, indianischer Stämme und dem Reich der Inkas und Moche in und um die Anden.
Die Bezeichnung Indianer ging übrigens auf die Annahme von Christoph Columbus zurück, der der Meinung gewesen war, beim Betreten der Karibikinseln, den Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Ausgerechnet sein Landsmann Amerigo Vespucci, der dem Doppelkontinent den Namen Amerika gegeben hat, berichtigte ihn 5 Jahrzehnte später. So kann es gehen.

Kolumbien in San Agustin-Tierradentro liegt die unterirdische Grabstätte der Páez-Indianer, einem der Stämme der Inkas
              Das Reich der Inkas
Die Inbesitznahme des südamerikanischen Kontinents geschah genauso, wie die von Mittelamerika durch das Schwert und das Kreuz. Die Waffen der Konquistadoren waren denen der Inkas weit überlegen, denen der Ureinwohner im Dschungel sowieso. Die Stämme der Inkas, die in ihren besten Zeiten über eine kontinentale Größe von 950.000 Quadratkilometern, über Ecuador bis nach Chile und Argentinien im Zeitraum vom 13. bis 16. Jahrhundert herrschten zogen sich immer weiter in die Anden zurück, versteckten sich und ihre Städte und glaubten, dass dieser fremde Spuk irgendwann vorbei sei. Machu Pichu ist so ein Zeugnis des Existenzkampfs.
Warum Südamerika Rundreisen?
Die Zeugnisse dieser Hochkulturen zu besichtigen, ist eine Sache.
Sich darüber bewusst werden, dass der Amazonas der größte und mit 6448km der zweitlängste Fluss ( Nil 6852km) der Erde ist, das größte Regenwald- und somit Ökosystem der Erde bildet und für die globale Luftreinheit genauso wichtig ist, wie für das Weltklima, das kann man bei einer Rundreise durch das Amazonasgebiet oder durch eine Fahrt mit dem Kreuzfahrtschiff weit in den Amazonas hinein.
Das Wort Amazonas leitet sich übrigens vom indianischen Wort Amassona ab, was Schiffsvernichter bedeutet. Eine 5 Meter hohe Welle jagt bei Flut den Amazonas hoch und setzt die meisten der vielen kleinen Inseln im Delta und die Ufer bis viele hundert Kilometer weit ins Landesinnere unter Wasser.
Man lebt damit, man weiß, wann das Vieh zusammengetrieben werden muss, wann die Boote aus dem Wasser geholt werden müssen, aber auch, wann man mit gutem Fischfang zu rechnen hat und dass diese ständig wiederkehrenden Überschwemmungen den Boden fruchtbar machen. Schließlich ist es überwiegend Süßwasser, was durch die Flutwelle zurück gedrückt wird, und es wird fruchtbarer Schlamm aus dem Delta zurück gepresst, den der Amazonas auf seinem langen Weg aus über 6 Millionen km² mitgebracht hat.
Fotos: Alexander Alber & Detlef Schünemann
Rundreisen Aruba, Peru, Chile, Galapagos Inseln, Anden, Atacamawüste, Manaus, La Paz, Pantanal, Punta Arenas…
Die Vielfalt dessen, was man in Südamerika besichtigen kann, hat die Reiseveranstalter veranlasst, viele hundert Angebote für Studien- und Rundreisen alleine für den Kontinent zu schnüren. Selbstverständlich sind die Galapagos Inseln dabei. Natürlich sind spektakuläre Landschaften dabei. Dschungel, Wasserfälle, Berge, Wüsten, Eis, exotische Inseln und Großstädte. Und wer sich bei der letzten Fußball WM auch ein wenig um das TV Beiprogramm gekümmert hat, weiß die Ziele einzuschätzen, kennt Südamerika schon ein wenig, ist neugierig, was es zu entdecken gibt. Unter dem Motto, ‚Auf den Spuren von Alexander von Humboldt‘ kann man variieren, ‚Auf den Spuren von Francisco Pizarro‘, ‚Auf den Spuren von Evita Perón‘, ‚Auf den Spuren von Pablo Neruda‘, ‚Auf den Spuren von Jogi Löw‘.